Magri, Domenico (1604-1672); Magri, Carlo (?-1693): Hierolexicon sive sacrum dictionarium: in quo ecclesiasticae voces, earumque etymologiae, origines, symbola ... elucidantur / auctoribus Dominico Macro ... et Carolo ... eius fratre . Opus figuris ornatum, quod praecedit index criticus, ac subsequuntur syllabus Graecarum vocum exoticarum ... & Contradictiones apparentes Sac. Script. / ab eodem Dominico conciliata & ex eius schedis in hac tertia & postuma impr. aucta. - Romae : sumptibus Pontii Bernardon, 1677. - [26], 678, [4], 32 S., [1] Bl. : Ill. - Mit zusätzlichem Kupfertitel - Satzspiegel 26,8 x 16,2 cm - Signatur: Sch 096/258
Einführung:
Dieses kirchenlateinische Wörterbuch umfaßt nicht den ganzen der Katholischen Kirche eigenen Wortschatz; das Schwergewicht liegt auf den in der Liturgie gebrauchten Ausdrücken, daneben werden auch Vokabeln der Vulgata, der Dogmatik und des Kirchenrechts kommentiert. Das Werk will, den Intentionen des Konzils von Trient gemäß, das Verständnis der Priester für die Liturgie fördern und der Verteidigung des katholischen Glaubens gegen Angriffe der "Häretiker" dienen. Die Bedeutung der von Domenico und Carlo Magri geleisteten philologischen Arbeit wird so erläutert: "perit enim rerum cognitio, ut Isidorus ait, si nomina ignorentur; et fides Catholica eversum iret, si abstrusa primorum Doctorum vocabula, seu ab haereticorum fallaciis corrupta, immo etiam pestiferis aspersa venenis, in sensum traherentur iniquiorem." ("Wenn man nämlich die Bezeichnungen nicht kennt, geht, wie Isidor [von Sevilla] sagt, die Kenntnis der Sachen verloren; und der katholische Glaube würde umgestürzt, wenn die schwer verständlichen Ausdrücke der frühesten Kirchenlehrer, durch die Arglist der Häretiker verdreht oder gar mit verderblichen Gifttränken versetzt, falsch ausgelegt würden." Aus der Widmung des Verlegers an Philippus Gaetanus, Princeps Casertae.) Die Autoren setzen sich nicht direkt mit den reformatorischen Lehren auseinander; doch wenn sie hier demonstrieren, daß die Irrlehren der frühchristlichen Epoche durch die Kirchenväter gültig widerlegt worden seien, dann setzen sie voraus, daß die "Häretiker" der Neuzeit im Grunde nur die alten Irrtümer wiederholten, und daß ein rechtes Verständnis der Sprache der frühen Kirche sie zur Wahrheit führen könne. Diese Sprache sei deshalb erklärungsbedürftig, weil es für die Inhalte der christlichen Religion anfangs noch keinen angemessenen Ausdruck gegeben habe.
Domenico Magri wurde 1604 in La Valletta auf Malta geboren. Zur Vorbereitung auf die geistliche Laufbahn studierte er in Rom Philosophie und Theologie, wobei er sich besonders intensiv den orientalischen Sprachen widmete. Schon als Neunzehnjähriger wurde er in offizieller Mission zum Patriarchen von Antiochia gesandt. Später bearbeitete er mit anderen eine arabische Bibelübersetzung. Lange Jahre lehrte er in Rom Theologie und Philologie, insbesondere orientalische Sprachen und das Griechische. Sein hier vorliegendes Hauptwerk erschien zuerst 1644 in Messina in italienischer Sprache unter dem Titel: Notitia de' vocaboli ecclesiastici, con la dichiaratione Delle Cerimonie, & Origine de' Riti Sacri. Eine zweite, korrigierte und ergänzte Auflage wurde 1650 in Rom gedruckt, eine weitere 1659. Die wesentlich vermehrte Ausgabe von 1669 war die letzte, die Domenico Magri selbst besorgen konnte. Er starb 1672 als Canonicus in Viterbo. Seine Arbeit wurde durch seinen Bruder Carlo, Bibliothekar an der Universität zu Rom, fortgeführt. Dieser ergänzte und vermehrte nicht nur die Artikel, sondern übersetzte das Ganze auch ins Lateinische, nachdem 1673 in Frankfurt a.M. eine nicht autorisierte lateinische Fassung erschienen war. Lange nach Carlo Magri (gest. 1693) wurde das Werk ein weiteres Mal bearbeitet (von Stefano Sciugliaga, erschienen Bologna 1765-1767). Die insgesamt etwa 15 Ausgaben - die letzte wurde 1788 in Venedig gedruckt - bezeugen das hohe Ansehen, in dem das Lexikon stand. Wie gründlich die Brüder Magri vorgingen, zeigt sich u.a. an ihren zahlreichen textkritischen Anmerkungen, auf die der "Index criticus" eigens hinweist. Die von Carlo Magri stammenden Zusätze sind durch die Sigle "FR." (Frater) gekennzeichnet. Ein Register seltener griechischer Vokabeln hebt den Beitrag des Lexikons zur griechischen Lexikographie hervor. Die beigedruckte Schrift "Apparentes Sacrae Scripturae Contradictiones Conciliatae" ist aus Domenico Magris Mitarbeit an der arabischen Bibelübersetzung hervorgegangen. Wie das Lexikon selbst, so bezeugt auch sie seine intensive Verarbeitung rabbinischer Kommentare zum Alten Testament.
HIEROLEXICON
Kupfertitel Titel Porträt Widmung Iacobi Lubrani Ode Promulsio Operis
Typographus Lectori Approbatio Auctoris Vita
Index Criticus
Maschinenlesbarer Text der Praeliminaria:
A AD AH AM AN AP AR AS B BD BI BR C CAN CAO CAT CE CH CI CN COM CON COP CR D DE DI DO E EP ER EX F FI FO G GH GR H HO HY I IN IO K L LI M MAR MI MN N NO O OF OR P PAN PAR PAT PER PL PR PS Q R RES S SAM SC SE SI SP ST SV SVF SVP T TE TH TO TR V VI VN X Y Z
Maschinenlesbarer Text des Lexikons: Siehe unter EVRECA/LEMMATA
Syllabus Graecarum vocum
APPARENTES SACRAE SCRIPTURAE CONTRADICTIONES
Conspectus operis
Titel Imprimatur Lectori
Liber Genesis L. Exodus L. Leviticus L. Numeri L. Deuteronomii
L. Iosue L. Iudicum L. I Regum (Samuelis) L. II Regum (Samuelis) L. III (I) Regum L. IV (II) Regum
L. I Paralipomenon L. II Paralipomenon L. Thobis L. Iudith L. Esther
L. Iob L. Psalmorum L. Proverbiorum L. Ecclesiastes L. Sapientiae L. Ecclesiasticus
L. Isaiae L. Ieremiae Prophetia Ezechielis Prophetia Danielis Prophetia Amos Prophetia Michaeae Prophetia Nahum Prophetia Zachariae L. I Maccabaeorum L. II Maccabaeorum
Evangelium secundum Matthaeum Ev. sec. Marcum Ev. sec. Lucam Ev. sec. Ioannem Actus Apostolorum
Epistula ad Romanos Ep. I ad Corinthios Ep. II ad Corinthios Ep. ad Galatas Ep.ad Ephesios Ep. ad Philippenses Ep. ad Colossenses Ep. I ad Timotheum
Epistula ad Hebraeos Ep. I Ioannis Apocalypsis Ioannis
Maschinenlesbarer Text: