Nach der
Schließung zahlreicher Erfurter Industriebetriebe,
verfügt die Stadt über ein großes Potential an
Industrie- und Gewerbebrachen, die in den nächsten
Jahren in den Stadtentwicklungsprozeß einzubeziehen
sind: "In den traditionellen Gewerbegebieten der
Stadt bestehen Nutzungsreserven auf brachgefallenen oder
weniggenutzten Flächen" (Stadtverwaltung Erfurt
1996), die als Reserven bei der Erschließung neuer
Gewerbeflächen berücksichtigt werden müssen. Im Januar
1994 bezifferte der Wirtschaftsdezernent der Stadt die
Gesamtfläche nicht länger genutzter Industrieflächen
in Erfurt auf 150 Hektar (TLZ vom 16.1.1994). Es handelt
sich um insgesamt 200 kleinere und größere
Gewerbebrachen (MAIER/SCHALLER 1994, S. 15). In einigen
Fällen ist es gelungen, traditionelle Gewerbestandorte
wie das Optima-Gelände (28 ha; vgl. Kap. 6.5.2.2),
die Schokoladenfabrik am Stadtpark (1,7 ha), den
ehemaligen Schlachthof nördlich der Leipziger Straße
(10 ha) oder das Gelände der ehemaligen Erfurter
Motorenwerke mit Hilfe von Investoren, aber auch
staatlichen Zuschüssen, neuen Nutzungen zuzuführen. Bei
anderen Objekten, wie etwa der Lingelschen Schuhfabrik
(5,5 ha; vgl. Kap. 6.5.1.3) oder dem
"Nährmittelwerk" Eugen-Richter-Straße,
konnten bislang nur Zwischenlösungen erzielt werden. Die
Zahl der ermittelten Altlastenverdachtsflächen betrug
nach einer ersten Übersicht im alten Stadtgebiet 1.486
(TLZ vom 2.9.1993). |
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Leerstehende Gebäude des ehemaligen
Schuhkombinats "Paul Schäfer" |